Arbeiten

«Das Wichtigste bei meiner Arbeit ist eine gute Beziehung»

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Die Psychiatrischen Dienste Graubünden sind für die Menschen eine wichtige Stütze, wenn es um ihre mentale Gesundheit geht.

Bei der Arbeit ist dabei vor allem viel Einfühlungsvermögen gefragt. Wir haben Silvan bei seiner Arbeit als Psychologe einen Tag lang begleitet, um zu erfahren, was für ihn persönlich den Job ausmacht.

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Guten Morgen

Silvan begrüsst uns an einem schönen Frühlingsmorgen in der Klinik Beverin in Cazis. Hier arbeitet der 35-Jährige seit vier Jahren als Psychologe. Auf der Psychotherapiestation unterstützt er Menschen in der zweiten Lebenshälfte.

«Mein Weg bei den Psychiatrischen Diensten Graubünden (PDGR) begann bereits während meiner Studienzeit, da habe ich zunächst für drei Monate ein Praktikum im Suchtzentrum gemacht, und seither bin ich hier», erinnert sich Silvan. Mit den PDGR hat er den Schaffensort gefunden, an dem er kombinieren kann, was ihm wichtig ist: eine vertrauensvolle und persönliche Zusammenarbeit mit Menschen und deren individuellen Lebensgeschichten an einem Arbeitsplatz in seinem Heimatkanton.

 

«Meine Arbeitstage in der Klinik gestalten sich abwechslungsreich, erfordern Flexibilität und konzentrieren sich insbesondere auf eine ganzheitliche Auseinandersetzung hinsichtlich des psychischen Wohlbefindens der Patientinnen und Patienten. Jeder Tag bietet entsprechend neue Herausforderungen und bringt vielseitige Aufgaben mit sich», erklärt Silvan. Ein geschützter Raum, ein sicherer Rahmen und Vertrauen sind dabei wichtige Elemente für die unterstützenden Gespräche. Hin und wieder geht er für den Austausch auch raus in die grosszügige Parkanlage der Klink. Diese liegt am Fusse des Heinzenbergs.

 

«Es ist nicht die Regel, aber mit manchen meiner Patientinnen und Patienten nutze ich die Vorteile von Gesprächen in Bewegung», sagt Silvan. «Frische Luft, eine ruhige Atmosphäre, Freiraum: All dies kann den Genesungsprozess positiv beeinflussen und erwartet einen hier in der Klinik Beverin sozusagen vor der Haustüre. Die Nähe zur Natur und den Bergen schätze und geniesse ich sehr – sei es bei der Arbeit oder in meiner Freizeit.»

 

Gemeinsam für mehr Lebensqualität

Graubünden als Erholungs- und Behandlungsort hat eine lange und erfolgreiche Geschichte. Die PDGR stellen sicher, dass diese weitererzählt wird. 1300 Mitarbeitende gehören dem Unternehmen an und sind über den ganzen Kanton verteilt. Wenn psychiatrische Unterstützung benötigt wird, wird diese in vielen Fällen regional, in den verschiedenen regionalen Psychiatriezentren, angeboten.

 

Als dezentrale Organisation mit verschiedenen Standorten gestaltet sich die Zusammenarbeit der Mitarbeitenden bei den PDGR als Herausforderung. Doch der persönliche Austausch unter den verschiedenen Berufsgruppen wird gepflegt. «Wir alle bringen unsere Erfahrungen mit, machen täglich neue. Durch die interdisziplinäre Zusammenarbeit profitieren sowohl Behandlungssuchende und deren Angehörige als auch wir Mitarbeitende von einem breiten Wissen. Bei Fragen kann ich mich jederzeit an Kolleginnen und Kollegen wenden und von deren Know-how profitieren – über die Klinik- und Hierarchiegrenzen hinweg. Das Miteinander und der Austausch zum Wohle der Patientinnen und Patienten sind ein bedeutender Wert unserer Unternehmenskultur.»

 

An Guata

Beim Mittagessen im Restaurant La Plazza der Klinik Beverin spricht Silvan die Themen an, die seine Patientinnen und Patienten besonders beschäftigen: «Meistens sind dies Depressionen und Ängste. Vielen fällt der Übergang in die Pension nicht leicht, manche bemerken erste kognitive Einschränkungen, andere fühlen sich allein und sorgen sich um die Zukunft. Es gibt auch vermehrt ältere Menschen, die Probleme mit Alkohol haben oder eine Abhängigkeit von Medikamenten entwickeln.»

 

Die psychischen Probleme sind vielschichtig, ebenso divers sind die Menschen, die bei ihm in Behandlung sind. «Mein Arbeitsalltag gestaltet sich dadurch sehr abwechslungsreich – das mag ich.» Etwas, was Silvan an seiner Arbeit ebenfalls gefällt, ist die Sinnhaftigkeit seines Berufes: «Menschen durch schwierige Lebensphasen zu begleiten, in Krisen Halt anzubieten und sie auf ihrem Weg psychotherapeutisch zu begleiten, ist für mich eine wertvolle Aufgabe.»

Feierabend – und vielleicht bis bald?

Fachpersonen, die einer sinnstiftenden Tätigkeit bei den PDGR nachgehen möchten, sind gefragt, denn die Nachfrage wächst stetig. «Gerade in den letzten Jahren ist der Behandlungsbedarf enorm gestiegen. Neue Arbeitskolleginnen und -kollegen sind daher sehr willkommen», meint Silvan kurz vor Arbeitsschluss. «Und dies für alle Fachbereiche und an allen Standorten im Kanton. Denn wir wollen weiterhin für jede und jeden die optimale Behandlung ermöglichen. Interessiert, unser Behandlungsteam zu verstärken? Dann melde dich.»

 

Gegen halb sechs macht sich Silvan dann auf den Weg nach Hause. Ein abwechslungsreicher Arbeitstag liegt hinter ihm.