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Am liebsten bis zum Znacht

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Beim Technologieexperten TRUMPF bleibt man am liebsten bis zum Znacht

Hier fühlen sich nicht nur Naturliebhaberinnen und Tech-Nerds wohl, sondern auch Designfans, Changemakers und Feinschmeckerinnen: am Hauptsitz von TRUMPF, dem internationalen Player in Grüsch. Zwei Mitarbeitende nehmen uns auf einen Rundgang durch den imposanten Gebäudekomplex mit und verraten dabei das eine oder andere Geheimnis.

Vom Steinbock zum Laser

Es ist 8.00 Uhr. Der Entwicklungsleiter Tobias Meck fährt gerade mit dem Auto durch die «Chlus», den schluchtartigen Zugang zwischen Landquart und Grüsch. Auf dem Weg grüsst ihn «Klusi». Klusi ist ein Steinbock, der jeden Morgen auf einer Nebenstrasse der Chlus steht und gelassen dem Treiben zuschaut. Klusi inspiriert den Entwickler auch bei der Arbeit – mehr dazu später.

In seinem Labor fühlt sich der Ingenieur Tobias Meck zu Hause. Hier ist alles, was ihn glücklich macht: sein Team und sein Baby namens TruLaser Center 7030. Der erste Laservollautomat kümmert sich um alles – von der Zeichnung bis zum sortierten Teil. «Weil die Laserimpulse so kurz sind, könnten wir sogar ein Streichholz beschriften, ohne dass es entfacht wird.» Von seiner Hightech-Innovation könnte er den ganzen Tag schwärmen, Zeit dafür bleibt aber nicht. Gemeinsam mit seinem Team aus Ingenieurinnen, Technikern und Fachkräften setzt er für Kundinnen und Kunden aus verschiedensten Branchen, von der Schmuckindustrie bis hin zur Raumfahrt, pausenlos Ideen um. «Die Kunden haben am Anfang ihr Produkt im Kopf. Den Rest machen unsere Laser.» Eine vorgefertigte Schablone gibt es nicht. «Mein Team und ich haben das Glück, dass wir hier eine grosse Spielwiese haben. Die Anforderung an mich ist: Customer-Success. Wie wir das hinkriegen, ist uns überlassen.»

Dass sie als Versuchsabteilung gestartet sind, erkennt man auch an ihrer kreativen Art, mit «Abfällen» umzugehen. «Vor 2,5 Jahren haben wir angefangen, als Hommage an Klusi Steinböcke aus Restblech zu basteln.» Und neue Mitarbeitende werden während des Bewerbungsprozesses dazu aufgefordert, innerhalb einer Woche eine Kuh aus Restblech anzufertigen.

Sci-Fi-Tunnel, futuristische Ideen

Das Handy von Tobias Meck klingelt. Er muss weiter. Wie kommt man am besten zur Produktion? «Um von A nach B zu kommen, geht man am besten durch einen der unzähligen Sci-Fi-artigen Tunnel, die alle fünf Gebäude unterirdisch miteinander verbinden. Hier kommt man täglich locker auf seine 10’000 Schritte», verabschiedet sich der Entwickler lachend. Am anderen Ende des Tunnels wartet Ribana Murturi, KV-Lernende im 2. Lehrjahr und verantwortlich für die Frauenförderung in Tech-Berufen. Sie führt uns weiter in die Produktionshalle. Auf dem Weg zu ihrem Arbeitsplatz erzählt sie, dass die Gründerfamilie, grosse Kunst- und Designliebhaberinnen und -liebhaber, in allen Gebäuden besondere Gemälde und Inneneinrichtungselemente verteilt haben. So wird wohl jeder Rundgang zu einer neuen Schatzsuche.

 

Frauenförderung zum Mittagessen

Mitten in der riesigen Produktionshalle befindet sich ein Glaskubus. Dort ist Ribanas Arbeitsplatz. Die 17-Jährige hat eine wichtige Mission: mehr Frauen in Tech-Berufen. «Es ärgert mich, dass man immer noch zwischen Männer- und Frauenberufen unterscheidet. Ich möchte junge Frauen ermutigen, eine technische Lehre zu machen. Dafür kämpfe ich.» Nach dem Unternehmensmotto «Trusting in brave ideas» wurde Ribana von der Geschäftsleitung beauftragt, ihre Berufung auszuleben. Sie entwirft Flyer und möchte Workshops in Schulen halten. Gerade schreibt sie an einem Skript eines Videos. «Darin möchte ich weibliche Tech-Lernende zu Wort kommen lassen.» Dass sich ihr Arbeitsplatz inmitten der bis anhin männlichen Produktion befindet, motiviert sie zusätzlich. «Ich möchte das Bild ändern, das ich hier jeden Tag sehe.» Ihr Ziel? «Aktuell sind wir bei 6 weiblichen Lernenden. Bis 2023 möchten wir auf 10 erhöhen.»

 

Revolution macht hungrig. Zeit für das Mittagessen, für das die Mitarbeitenden gerne Schlange stehen. Zu Recht, denn hier gibt es kein 0815-Mensaessen, sondern frische und sorgfältig zusammengestellte Menus vom Chefkoch höchstpersönlich. Bei der Essensausgabe fällt auf: Koch Armin Obrecht und sein Personal grüssen alle Angestellten mit Namen. Tobias Meck verrät: «TRUMPF ist ein Unternehmen mit über 13’000 Mitarbeitenden und internationalen Standorten, aber jede und jeder sagt, dass die Kantine in Grüsch die beste ist. Wenn Mitarbeitende ihr Firmenjubiläum feiern, werden sie und ihre Liebsten vom Restaurant-Koch mit einem Vier-Gänge-Menü verwöhnt.» Obwohl es sich bei dem Lasertech-Unternehmen um ein Grossunternehmen handelt, fühlt es sich nach wie vor wie ein Familienbetrieb oder ein «Grossbetrieb mit Du-Kultur» an, wie Ribana beim Essen sagt.

Wo das Design die Natur einlädt

Draussen fällt die Mittagssonne gerade so, dass sich das Bergpanorama in den riesigen Fensterfronten spiegelt. Entworfen hat das Gebäude das international renommierte Architekten-Duo Frank Barkow und Regine Leibinger aus Berlin. Das zeitlose Design lässt Natur und Innovation miteinander harmonieren und begeistert nicht nur Designliebhaberinnen und -liebhaber. «Wenn ich eine Blockade habe, hilft es, wenn ich vom Büro ins Grüne blicken kann, anstatt eine Wand anzustarren», erzählt Tobias Meck.

 

Wer dann doch die Inspiration draussen suchen möchte, nimmt am Mittag die Seilbahn nach Fanas. «Es ist nicht ungewöhnlich, dass Ingenieure um 13 Uhr mit dem Gleitschirm an unseren Bürofenstern vorbeifliegen und vor dem Gebäude auf der Wiese landen.»

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