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Wandel statt Wechsel

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Wie Mitarbeitende bei INTEGRA ihre Laufbahn selbst bestimmen

Bei der Pipettenherstellerin aus dem bündnerischen Zizers werden Menschen nicht nur angestellt, sondern gefördert, sich individuell zu entfalten und ihren beruflichen Weg selbst zu ebnen. Lesen Sie, wie ein ehemaliger Landschaftsarchitekt seinen Job nach Mass gestaltet und jetzt Pipettiergeräte mitentwickelt. Und erfahren Sie, wie eine Biologin bei INTEGRA ihre vielfältigen Talente in ihr Anforderungsprofil integrieren konnte.

Ein Landschaftsarchitekt aus New Jersey vermarktet Pipetten aus Zizers

Es ist eine Geschichte wie aus einem Hollywood-Film: Tom Bentivegna aus New Jersey hat sich vor 17 Jahren in eine Schweizerin verliebt und lebt seitdem seinen «Swiss Dream» im bündnerischen Zizers. «Die USA sind wunderschön, aber das Leben hier ist einfach zu gut. Ich meine, hier habe ich ein Maiensäss!», schwärmt der 43-jährige in perfektem Schweizerdeutsch. Sein Werdegang gleicht aber eher dem «American Dream»: in New Jersey hat er Landschaftsarchitektur und Business Administration studiert. Als er hierher kommt bemerkt er jedoch, dass die Schweizer nicht so auf ausgefallene Garten-Skulpturen stehen und landet auf dem Golfplatz in Bad Ragaz als Greenkeeper. «Der Golfplatz hat zwar auch einen schönen Rasen, aber so richtig kreativ nachdenken musste ich da nicht.» Ein MBA an der Fachhochschule Graubünden und «150 Bewerbungen später» findet Tom, der sich als «Super-Quereinsteiger» bezeichnet, bei INTEGRA sein Zuhause. «Ich habe mich nicht einmal auf eine Berufsbezeichnung beworben. Ich wusste einfach, dass ich etwas Internationales machen wollte.»

«Dream big, know how to get stuff done, have fun!»

Von einem Tag auf den anderen reiste der neue Liquid-Handling-Experte Tom durch die ganze Welt und verkaufte Vertriebspartnern in Skandinavien bis hin zu Südafrika elektronische Pipetten. Später baut Tom ein eigenes Team von Sales Reps in der Schweiz auf. Heute ist er Group Product Manager und zuständig für die Weiter- und Neuentwicklung von innovativen Pipettierlösungen. Bei INTEGRA bestimmen die Mitarbeitenden ihre Laufbahn selbst – denn wer ist schon die gleiche Person wie vor fünf Jahren? Tom nickt und fügt hinzu: «Schliesslich möchten wir gemeinsam die Wissenschaft beschleunigen. Die dafür nötige Portion Flexibilität schenkt den Mitarbeitenden den Freiraum, sich auf dem Weg zur Lösung auch mal neu zu erfinden.» Die Strategie scheint aufzugehen: Das Unternehmen wächst und wächst. «Vor acht Jahren waren wir hier nur 50 Leute. Mittlerweile sind wir 210.» Doch viele Menschen und grosse Träume brauchen ihren Platz, deshalb wird das Hauptgebäude gerade um das Dreifache vergrössert. Raum für angehende Tüftler*innen gibt es dementsprechend noch genug. Die DNA, die sie bei neuen Mitarbeitenden suchen, fasst Tom mit einem Lächeln zusammen: «Dream big, know how to get stuff done, have fun!»

Eine Biologin erfindet sich viermal neu

Neben ihrer sinnstiftenden Arbeit schätzen die Mitarbeitenden vor allem das Arbeitsklima, oder die «positiven Vibes», wie Tom gerne sagt. Bei INTEGRA wird das individuelle Potenzial gross geschrieben und die Aufgaben nach Begabung und Expertise verteilt. So hat beispielsweise Ursula Leuthold in ihren 14 Jahren beim Biosciences-Unternehmen viermal den Fachbereich gewechselt. «Ich werde immer dort eingesetzt, wo ich meine Talente am besten einbringen kann.» Zuerst hat die gelernte Immunologin Betriebsanleitungen geschrieben. Eine bis heute spannende Arbeit, so Ursula Leuthold, weil sie so jedes neue Produkt bis ins letzte Detail kennen lerne. «Mir wurde alles ermöglicht und das in Zeiten, in denen die Begriffe Homeoffice und flexible Arbeitszeiten noch Fremdwörter waren», erzählt Ursula Leuthold. 2006 bewarb sie sich als frischgebackene Mutter von drei Kindern für ein 30-Prozent-Pensum. Später stockte sie auf 60 Prozent auf.

 

3 in 1: Marketingfachfrau, Produktmanagerin, Nachhaltigkeitsbeauftragte

Es zog die Forscherin in die Marketingabteilung, wo sie die Produkte auf verschiedenen Online-Plattformen vorgestellt, AdWords-Anzeigen erstellt und Leads ausgewertet hat. Danach beriet sie als Produktmanagerin für Laborgeräte internationale Sales Reps. «Unsere Kund*innen kommen aus der Biologie. Wir sprechen dieselbe Sprache.» Vor vier Jahren änderte sich nochmal alles. In einer Biochemie-Tagung ging es um das Thema Abfallverwertung. Ein Anliegen, das Ursula Leuthold sehr am Herzen liegt. So sehr sogar, dass sie Anfang letzten Jahres von der Geschäftsleitung zur Nachhaltigkeitsbeauftragten ernannt wurde. «Für die Umwelt setze ich mich privat und politisch schon seit 35 Jahren mit Herzblut ein», sagt Ursula Leuthold. «Dass ich das jetzt auch beruflich machen darf, ist einfach schön.»

 

Mit einem grünen Mindset in eine grüne Zukunft

Pipettenspitzen produzieren viel Abfall. Was kann man dagegen tun? «Eine ganze Menge», erzählt die Nachhaltigkeitsbeauftragte. «Wir haben Verpackungen für unsere Pipettenspitzen entwickelt, die einerseits viermal mehr Spitzen halten und zusätzlich den Plastikabfall drastisch reduzieren. Auch unsere Nachfüll-Einsätze sind sehr kunststoffsparend.» Damit nicht genug. Gerade arbeitet die Aktivistin an einer Recycling-Allianz, um gemeinsam mit anderen Pipetten-Herstellern das Entsorgen von Material umweltfreundlicher zu gestalten. Nebenbei erfasst sie zusammen mit dem ETH Start-Up «myclimate» den gesamten Carbon-Footprint des Unternehmens. Gar keine einfache Aufgabe, denn neben dem Zusammentragen von Daten der zwei Hauptstandorten Zizers, Schweiz und Hudson, New Hampshire, USA sowie den sechs weiteren weltweiten Verkaufsstandorte liegt die Schwierigkeit darin, kein noch so kleines Detail zu übersehen. «Wenn ein Gerät 300 Bauteile hat, muss ich das Material jedes Einzelteils angeben, damit der CO2-Ausstoss erfasst werden kann. Hinzu kommt der ganze Versand unserer Produkte und unsere Geschäftsreisen.»

Ein nachhaltig ansteckendes Engagement

Ihre Ziele und Projekte kann Ursula Leuthold selbst gestalten. «Ich überlege mir immer, was die Welt gerade am meisten bewegt. Langfristig gesehen sind das die Klimakrise, der Plastikabfall im Meer und die Erhaltung der Biodiversität.» Kein Wunder, dass sich die passionierte Forscherin auch beim Neubau für ein grünes Mindset einsetzt. «Neben Magerwiesen für die Bienen würde ich gerne das Dach begrünen. Das sieht nicht nur gut aus, sondern schafft darunter ein kühleres Raumklima und hält das Regenwasser zurück.» Ihr Engagement steckt an: Mitarbeitende von INTEGRA wohnen durchschnittlich 21 Kilometer von Zizers entfernt. 40% der Kilometer zum Standort werden jetzt umweltfreundlich mit Velo, E-Auto, ÖV oder zu Fuss zurückgelegt.

 

Wenn Ursula dann doch mal einen Tapetenwechsel braucht, wendet sie sich ihrem ersten Tätigkeitsfeld zu: den Bedienungsanleitungen. Die schreibt sie nämlich immer noch gerne.